ÖPP, BIM & Co
Werkzeugkasten für die kooperative Abwicklung von Bauprojekten
DO | 04.Dez
Workshop-SeminarLindner Hotel Köln City Plaza09:00 h ↦ 14:30 hReferent:innen
Ein viele Milliarden schweres Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen steht bereit – doch wie können diese enormen Geldbeträge sinnvoll so eingesetzt werden, dass daraus tatsächlich nutzbare Schulen, funktionsfähige Brücken und nachhaltige Gebäude entstehen? Immer deutlicher zeigt sich: Allein die Verfügbarkeit dieser Finanzmittel wird nicht dazu führen, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit insbesondere im Bereich des Infrastruktur- und Wohnungsbaus werden bewältigen können. Denn auch die hierzulande zweifellos immer noch vorhandene Planungs- und Baukompetenz wird es nur richten können, wenn optimale Voraussetzungen für den bestmöglichen, störungsarmen Einsatz aller Ressourcen geschaffen werden. Davon sind wir weit entfernt.
Der Schlüssel für die effiziente Abwicklung von Bauprojekten aller Art liegt in der konstruktiven Zusammenarbeit der Projektpartner – in Strukturen und Haltungen, die echte Kooperation und Kollaboration ermöglichen. Werden solche Voraussetzungen nicht geschaffen, ist der Projekterfolg gefährdet, noch bevor die eigentliche Arbeit begonnen hat. Anlass genug also, sich in einem halbtägigen Workshop mit den Grundlagen für die Gestaltung „guter“, auf Zusammenarbeit ausgelegter Projektstrukturen auseinanderzusetzen – und gemeinsam konkrete Ansätze für ein neues Mindset in der Baupraxis zu entwickeln.
Einen Anknüpfungspunkt hierfür bietet der Einsatz von Building Information Modeling (BIM). BIM ist durchaus geeignet, die Baubranche nachhaltig zu verändern. Allerdings haben wir das Potenzial dieser Arbeitsmethode bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. Denn seine volle Wirksamkeit wird BIM erst entfalten, wenn sein Einsatz auf Projektstrukturen trifft, die auf eine kollaborative Zusammenarbeit aller Beteiligten über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks ausgelegt sind. Die gängige Praxis sieht anders aus. Sie ist geprägt durch ein „Silodenken“, das die Potenziale von BIM weitgehend ungenutzt lässt. Nur wenn es gelingt, die Zusammenarbeit der Projektpartner zu gewährleisten und zweckentsprechend so zu strukturieren, dass Informationen geteilt, Transparenz hergestellt und auch die Akteure späterer Lebenszyklusphasen frühzeitig eingebunden werden, wird BIM seine volle Wirkung entfalten können. Und: Nur unter solchen Voraussetzungen entstehen belastbare Synergien, die nicht nur die Planungs- und Bauphase, sondern auch den Betrieb und die Instandhaltung nachhaltig verbessern. BIM macht damit exemplarisch deutlich: Fehlen die Voraussetzungen für gute Zusammenarbeit, bleibt das Werkzeug wirkungslos.
Ein weiterer Ansatz für die Nutzung effiziente Projektabwicklungsstrukturen ergibt sich durch Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP/PPP). Solche Partnerschaften bieten gerade bei großen öffentlichen Bauvorhaben erhebliche Vorteile. Durch die Bündelung von Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb in einer Hand entsteht ein durchgängiger Lebenszyklusansatz. Der private Partner hat ein Eigeninteresse, qualitativ hochwertig zu bauen, um langfristig geringe Betriebs- und Instandhaltungskosten sicherzustellen. Die klare Risikoverteilung – etwa Bauzeit- und Kostenrisiken beim privaten Partner – schafft Planungssicherheit und vermeidet Schnittstellenprobleme. Gleichzeitig werden Projekte schneller realisiert, da Bau- und Betriebsaspekte frühzeitig integriert sind. Moderne Technologien und innovative Bauverfahren lassen sich so effizient einsetzen. Für die öffentliche Hand bedeutet dies: geringere Gesamtkosten, höhere Qualität und nutzerfreundliche Gebäude über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Aber auch hier gilt: Die Strukturen für die Projektabwicklung müssen stimmen. Sie müssen unter Berücksichtigung der Besonderheiten eines ÖPP-Projekts darauf ausgerichtet sein, gemeinsame Ziele kollaborativ verfolgen zu wollen und insbesondere dafür sorgen, dass Risiken zuverlässig identifiziert und gerecht verteilt werden. Wie das geschehen kann, wird im Seminar erörtert und anhand von konkreten Beispielen dargestellt werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Im Workshop wird aufgezeigt, wie gute, leistungsfähige Projektstrukturen geschaffen werden können, um konstruktive Zusammenarbeit zu gewährleisten und den wirkungsvollen Einsatz moderner Arbeitsmethoden zu ermöglichen.
Dabei werden die Inhalte nicht frontal vermittelt, sondern in einem interaktiven Diskurs gemeinsam erarbeitet. Perspektiven, Erfahrungen und Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ausdrücklich willkommen. Die Ergebnisse werden strukturiert erfasst und in praxisorientierte Handlungsempfehlungen überführt, die unmittelbar in den beruflichen Alltag übertragbar sind.
Der Workshop richtet sich an Fach- und Führungskräfte öffentlicher Auftraggeber, Repräsentantinnen und Repräsentanten bauausführender Unternehmen, Planerinnen und Planer aus Architektur- und Ingenieurbüros sowie Juristinnen und Juristen.
Wir freuen uns auf Sie! Bitte senden Sie uns Ihre Anmeldung mit dem >>Anmeldeformular<< bis spätestens zum 21. November 2025 per E-Mail an dialog@3D2L.de.